In den Jahren 1923 / 24 beginnt die Steile und kurze Karriere des berühmten Bahrenfelder Architekten Karl Schneider ( * 15. Mai 1892 in Mainz; †11. Dezember 1945 in Chicago ) der in den Jahren 28/29 Bauten an der Grünewaldstraße Ecke Bauerstraße für seinen Freund Spöhrhase, in der Grünewaldstraße11 für sich errichtet. Schneider ist eng mit Gustav Oelsner verbunden, immer wieder interveniert Oelsner zu Gunsten Schneiders, wenn die konservative Bauverwaltung dessen Planungen ablehnt. Die gemeinsame Vorliebe für den Wohnungsbau der Niederlande hat sicher dieser Verbindung geholfen. Mit Ihren modernen Vorstellungen von Städtebau und Architektur werden Oelsner und Schneider die Wegbereiter einer baukulturellen Strömung, die sich trotz Berufsverbot und Vertreibung durch Ihre Schüler und Angestellten bis in den Wiederaufbau nach dem zweiten Weltkrieg fortsetzt. Schüler und Mitarbeiter von Oelsner oder Schneider, wie Godber Nissen, Werner Kallmorgen, Rudolf Lodders und andere prägten nach 1945 den modernen Wiederaufbau.
Seit 2010 werden Projekte an den Schneiderbauten am Bahrenfelder Martplatz betreut, welche Karl Schneider in den Jahren 1928-29 dort zusammen mit Karl Zöllner errichtet hat. Neben Fassaden und Treppenhäusern konnte 2017 bis 2018 auch einer der typischen Eckpavillons nach einem Brandschaden wieder weitgehend in den bauzeitlichen Urzustand versetzt werden.